Seit 2001 gießen wir unsere Metallplatten für die Orgelpfeifen selber. Der Großauftrag für Japan war damals Auslöser. Eine gemeinsame Reise mit John Brombaugh nach Göteborg zu der „neuen Barockorgel“ (Projekt GoArt) und deren Einweihung 2000 war Auslöser für erste Experimente mit Sandguss. Mein Kollege Winold van der Putten aus Finsterwolde, den ich in Göteborg traf, hatte einen Auftrag zum Bau der Waller Orgel (Bremen) und noch keine Möglichkeit zum Gießen. Wir entschlossen uns dann auch beide, gemeinsam für unsere Projekte gemeinsam zu arbeiten. Wir richteten in Weener eine provisorische Gießerei ein und machten 3 Monate lang Erfahrungen und erzielten auch gute Ergebnisse. In dieser Zeit verarbeiteten wir nahezu 8 Tonnen Blei und ca. ½ Tonne Zinn. Für unser Japanprojekt (eine Konzertorgel mit 59 Registern) gossen wir 2%-Legierung für Principale und Flöten, 23% für Mixturen und 80% für Streicher (Prozentanteile von Zinn im Blei). Wir erzielten erstaunliche Ergebnisse mit der 2%-Legierung. Die fertig gestellten Pfeifen weisen eine erstaunliche Stabilität auf, die ich außer bei alten Orgeln noch nicht so gesehen habe. Diese Bleiplatten bekommen zusätzliche Stabilität durch das Hämmern mit der eigens gebauten Hämmermaschine, die wir nach Zeichnungen des Orgelforschers „Dom Bedos“ (Mitte 18. Jhd.) anfertigten. Seit 2016 befindet sich die Gießerei in dem eigens dafür angebauten Werkstattbereich.
Abbildungen:
o.l.: Arbeiten am Sandgießtisch
o.r.: Gießen auf Tuch
u.r.: Anbei für die Gießerei