Norderney, Inselkirche: II/30 + Ped. Neubau
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Project Details :
Skills:
URL:
Date:
2008
Client:
Category:
Die Neue Orgel für die Inselkirche Norderney
Disposition: >>kleine Orgelführung<<
I. Manual: | Koppelmanual: | Hinterwerk an Hauptwerk |
an Hauptwerk | ||
an Hinterwerk | ||
oder an Kornett | ||
Hauptwerk: | C bis a´´´ | |
1. Principal | 8´ | |
2. Bordun | 16´ | |
3. Viola da Gamba | 8´ | |
4. Gedact | 8´ | |
5. Rohrflöte | 8´ | |
6. Octav | 4´ | |
7. Gedact | 4´ | |
8. Nasat | 2 2/3´ | |
9a. Octav | 2´ | |
9b. Mixtur | 4fach | |
10. Trompete | 8´ |
Tremolo für Hauptwerk und Kornettwerk
Kornettwerk: | an HW oder Koppelmanual |
11. Kornett ab f° | 5fach |
Hinterwerk: | C bis a´´´ |
12. Quintatön | 16´ |
13. Geigenprincipal | 8´ |
14. Salicional | 8´ |
15. Lieblich Gedeckt | 8´ |
16. Aeoline | 8´ |
17. Octav | 4´ |
18. Flauto Traverso | 4´ |
19. Harmonia | 4fach |
20. Waldflöte | 2´ |
21. Harmonietrompete | 8´ |
22. Clarinette | 8´ |
Tremolo für Hinterwerk
Pedal: | C bis f´ |
23. Violon | 16´ |
24. Subbaß | 16´ |
25. Principal | 8´ |
26. Violoncello | 8´ |
27. Bordun | 8´ |
28. Octav | 4´ |
29. Posaune | 16´ |
30. Trompete | 8´ |
2 Zimbelsterne | ||
Feste Kombinationstritte: | -Forte | |
-Piano | ||
-Zungen ab | ||
-Auslöser | ||
Pedalkoppel: | II/Ped. | III/Ped. |
Kleine Entstehungsgeschichte
1879 wurde Kirche und Orgel für die Insel Norderney neu gebaut.
Nach 35 Jahren und vielen, regelmäßigen Reparaturen der Eule-Orgel, entschied sich die Gemeinde für einen Neubau, da der Aufwand diese Orgel in Stand zu halten und zu verbessern zu groß war. Zudem war es für Organist und Orgelbauer sehr schwierig und gefährlich Wartungsarbeiten in der Orgel durchzuführen.
2006 schloss die Gemeinde einen Vertrag über einen Orgelneubau mit unserer Werkstatt.
In vielen Gesprächen mit Mark Waskowiak (Inselkantor und Konzertmusiker) entstand die Idee, eine Orgel zu bauen, die in ihrer Technik, art der Pfeifen und klanglich in Anlehnung an Furtwängler-Orgeln aus der Mitte des 19. Jhd. konzipiert sein sollte.
Wir planten die neue Orgel fast 2 Jahre lang.
Das Gehäuse:
Der Entwurf für die Gehäusefront ist in Anlehnung an die Dinse – Orgel von 1879 gemacht:
Zwei trapezförmige Pedaltürme an den Seiten, zwei große 8-Fuß Pfeifenfelder über 4 kleinen 2-Fuß hohen Pfeifenfeldern. Das Ganze ist mit Schleierbrettern und mit einer Bekrönung versehen. Die Ornamente im Dachstuhl der Kirche dienten mir als Vorlage.
Die Kreuzblume über dem Haupteingang der Kirche stand Model für die Bekrönung des Mittelpfeilers.
Das Klangkonzept
Die geplante Orgel muss sehr viele Anforderungen erfüllen, da die Inselkirche ein sehr reichhaltiges Konzertangebot bietet. Umso schwieriger ist es eine Orgel zu bauen, die man nicht als „Kompromissorgel“ bewerten kann, sondern eine Orgel, die ein schlüssiges Konzept bietet und einer bestimmten Epoche zugeordnet werden kann. Bei der Planung meiner Orgeln richte ich mich immer nach Vorbildern, die ich im Idealfall Eins zu Eins kopieren möchte. So besuchten wir eine Reihe historischer Orgeln, die in der Zeit um 1880 gebaut wurden. Dabei besuchten wir meist Orgeln des Orgelbauers Furtwängler, der seit 1830 zumeist in Niedersachsen sehr schöne Orgeln baute. Ich entschied mich für Furtwängler, da mich dessen Orgeln mehr überzeugten, als die des Orgelbauers Dinse.
So wurde die Orgel „Ph. Furtwängler & Söhne (1869) in Markoldendorf unser Vorbild. Diese Orgel bietet dem Musiker alle Möglichkeiten der Darstellung jeglicher Literatur. Sowohl die Bauart der Windladen, als auch die Machart der Traktur haben wir als Vorlage genommen. Der Zufall wollte es, dass wir einen großen Magazinbalg in der Turmnische der Inselkirche vorfanden. Dieser Balg ist höchstwahrscheinlich durch Furtwängler & Hammer nach 1900 im Zuge einer Reparatur in die Kirche gekommen.
Hier die Disposition der Furtwängler Orgel von 1869 in Markoldendorf:
Hauptwerk: | Bordun | 16´ | Hinterwerk: | Geigenprincipal | 8´ | |||
Principal | 8´ | Flauto traverse | 8´ | (überblasender Streicher) | ||||
Gamba | 8´ | Salicional | 8´ | |||||
Rohrflöte | 8´ | Lieblich Gedact | 8´ | |||||
Quintatön | 8´ | Gemshorn | 4´ | (enger Principal) | ||||
Octav | 4´ | Waldflöte | 2´ | |||||
Gedectflöte | 4´ | Clarinette | 8´ | (durchschlagende Zunge) | ||||
Octav | 2´ | |||||||
Mixtur | 4fach | (mit Terz) | ||||||
Trompete | 8´ |
Pedal: | Violon | 16´ | Nebenzüge: | Manualkoppel | II/I | ||
Subbaß | 16´ | Pedalkoppel | I/Ped | ||||
Principal | 8´ | Kalkant | |||||
Bordun | 8´ | ||||||
Octav | 4´ | ||||||
Posaune | 16´ | (große Holzkehlen, Becher aus Zink) |
Diese Disposition haben wir mit Ergänzungen übernommen
1. Die Hauptwerksmixtur ins Hinterwerk, dafür im Hauptwerk eine normale Aufstellung.
2. Das Quintatön 8´ ist übernommen, aber als leiseres Gedeckt intoniert.
3. Dem Principal 8´ haben wir ab c1 eine Pfeifenreihe ergänzt.
4. Zusätzlich an beide Manuale ankoppelbares Cornettwerk
5. Das Hinterwerk hat eine Aeoline 8´ bekommen, zusammen mit der leiser intonierten Flaut traverso 4´ habe ich die Möglichkeit ein leises Plenum zu nutzen.
6. Eine engere, überblasende Trompete 8´ ist zusätzlich im Hinterwerk.
7. Ein Cello 8´ ist ins Pedal disponiert.
8. Eine enge Trompete 8´ als klangliche Ergänzung zur Posaune 16´ ins Pedal gesetzt.
Sonstiges: Zimbelsterne, Koppelmanual, Tremulanten, feste Kombinationen.